Egal ob nun eine lange Reise über viele Monate runter nach Westafrika, ein Trip nach Marokko, Irland, Albanien oder einfach nach Korsika, an den Gardasee oder die Adria, es ist einfacher den Hund auf Reisen mitzunehmen als gedacht, ein paar Sachen gibt es aber dennoch zu beachten.
Bei der Einreise in Marokko interessiert sich niemand für euren Hund. Wir waren mit Aisha nun schon viele Mal im Maghreb und in Westafrika unterwegs. Während unseres Aufenthalts hat nie jemand nach ihrem EU-Heimtierausweis oder nach sonst was gefragt. Als wir im Frühjahr 2018 runter nach Mauretanien und weiter in den Senegal und Gambia gereist sind hat sich bei keinem Grenzübertritt jemand um den Hund gekümmert oder Fragen gestellt. Ganz anders sieht es bei der Wiedereinreise in die EU aus. Die Spanier kontrollieren da ganz genau und sind sehr penibel. Ob der implantierte Chip mit der Transpondernummer im Pass übereinstimmt und jetzt kommt das wichtigste, ob für das Tier eine Tollwut-Titerbestimmung vorliegt. Du musst also frühzeitig einen Tierarzt aufsuchen und ihm sagen dass ihr einen EU-Heimtierausweis braucht und musst dir von einem Zertifizierten Labor eine Titerbestimmung geben lassen. Das Zertifikat ist auf Deutsch und Englisch. Das musst du nur einmal beantragen und ist lebenslang gültig. Vorausgesetzt du lässt in Regelmäßigen Abständen deinen Hund gegen Tollwut impfen. Diese Impfung muss jedesmal wieder in den Pass eingetragen werden.
Wir waren mit Aisha jetzt nun in über 45 Ländern unterwegs und hatten noch nie wirklich Probleme. In einigen Ländern gibt es jedoch spezielle Richtlinien und wenn es ganz blöd läuft muss der Hund bei Ankunft in Quarantäne. Macht euch da frühzeitig schlau was Sache ist.
Grundsätzlich gilt: In Deutschland besteht keine Impfpflicht für Hunde! Niemand braucht sein Tier gegen irgendetwas impfen zu lassen, wenn sein Tier Deutschland nicht verlässt. Es empfiehlt sich jedoch eine Immunisierung gegen Staupe, Parvo und Hepatitis. Die Impfung gegen Tollwut sollte entsprechend den Vorschriften der deutschen Tollwutverordnung erfolgen. Tollwutwiederholungsimpfungen sind auch in Deutschland in dreijährigen Abständen zulässig.
Lasst euch am besten von eurem Tierarzt beraten und sagt ihm was ihr vorhabt!
Ich empfehle euch dringend die Mitnahme eines Flohhalsbandes. Wir verwenden ein Scalibor Protectorband welches zuverlässig vor Zecken und den Stichen der Sand- oder Schmetterlingsmücke sowie der Gemeinen Stechmücke schützt. Dadurch werden Zecken und Mücken, die Krankheitserreger wie Babesiose, Ehrlichiose, Borreliose, FSME, Leishmaniose und Dirofilariose übertragen, effektiv abgewehrt. Laut Hersteller hält es 5-6 Monate, bei häufigem Wasserkontakt und längeren Reisen in Risikogebieten würde ich das Halsband jedoch alle 8-10 Wochen gegen ein neues tauschen.
Lasst euch nicht verrückt machen. Sobald man Europa erstmal verlassen hat ticken die Uhren sowieso anders. Die Zeiten von Monatelangen Quarantänen sind in den allermeisten Ländern Geschichte und längst vorbei. Jedes Land hat jedoch seine besonderen Regeln und eigenen Vorschriften. Als wir vor ein paar Jahren Großbritannien besucht haben mussten wir um einreisen zu dürfen eine Bandwurmbehandlung, die jedoch nicht älter als 1-5 Tage vor Einreise durchgeführen. Als wir 2017 in den Balkan gereist sind hatte man uns dringend geraten ein vom Veterinäramt ausgestelltes Gesundheitszeugnis mitzuführen. Wir haben auf dieser Reise 14 verschiedene Länder durchquert und niemand hat uns danach gefragt. Entweder hatten wir einfach nur Glück und der entsprechende Zöllner hatte gerade frei, aber lieber hat man es dabei und braucht es nicht als umgekehrt... Macht euch einfach ein wenig im Netz über die zu bereisenden Länder schlau und ihr werdet sehen es ist alles nicht so wild.
Das Reisen mit Hund ist zum Glück ziemlich einfach und unkompliziert. Aisha ist gerne mit uns unterwegs und findet es spannend jeden Tag woanders zu sein und viel Zeit draußen zu verbringen. Wenn die Temperaturen es erlauben und auch keine Mückenplage droht, schläft sie gerne draußen im Freien. Wir haben immer ein kleines Wurfzelt dabei, da drinnen ist sie vor leichten Regen/Tau, Kälte und Wind ein wenig geschützt. Wenn es zu kalt ist schläft sie mit uns im Auto oder alle gemeinsam im Bodenzelt.
Recht viel mehr haben wir nicht dabei. Eine Decke, ihr Kissen, Maulkorb für die Fähre, Napf, Leckerlis, ihr Futter und ein paar Kleinigkeiten. Da wir gerne wissen was wir füttern nehmen wir alles was wir für die Reise brauchen von daheim mit. Bis 4 Wochen kann man das noch mit Nassfutter machen, bei längeren Reisen muss sowieso auf Trockenfutter umgestiegen werden. Wir bevorzugen hier hochwertige Premium Produkte bei guter Verträglichkeit und hervorragender Qualität. Bei drei Monaten Reisedauer kommt man da auf lediglich 55kg Futter und die dreieinhalb Säcke bekommt man noch gut unter. Dauert die Reise noch länger würde ich empfehlen gleich von Anfang selber zu kochen als überteuertes Hundefutter in mieser Qualität zu kaufen.
Frisches Gemüse, Fleisch, Nudeln, Reis, Couscous,... sind (fast) überall verfügbar.
Seit 2011 haben wir das Glück mit einem wirklich tollen Hund zusammen zu leben! Seit Aisha bei uns ist hat sich natürlich auch unser Reisestil verändert. Mal eben schnell in den Flieger steigen und für ein paar Wochen nach Thailand geht nicht mehr so einfach. Was sich aber keinesfalls als Nachteil herausstellte. Aisha ist unser erster Hund und das Reisen wurde so nur noch interessanter und das Erlebnis nicht weniger intensiv.
Wir sind froh, dass sie das unterwegs sein genauso mag wie wir. Natürlich muss man das Reisetempo angleichen, die besonders heißen Mittagsstunden meiden und eine Pause mehr zu machen hat auch noch niemandem geschadet.