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Saghro

Mit leichtem Gepäck und nur mit dem Allernötigsten an Bord ging es mit dem Bike runter nach Tinghir und weiter ins südlich davon gelegene Saghro Gebirge. Früher war das eine wilde und wenig befahrene Bergpiste die größtenteils in Flussbetten und oben in den Bergen an steilen Hängen entlang führte. Es ging über hohe Pässe nach Süden Richtung Nekob. Seit einigen Jahren ist die Strecke begradigt und geteert und wofür man früher zwei Fahrtage benötigte schafft man jetzt in knapp drei Stunden.

Dennoch bieten sich viele schöne Möglichkeiten hier Offroad bzw. auf wenig befahrenen Schotterstrecken unterwegs zu sein. Ich entschied mich für eine einsame Bergpiste von Ikniouen in Richtung Alnif. Bis auf ein paar einsame Almen und Minen in denen weiß der Kuckuck was abgebaut wird ist hier nicht viel los. Nur hin und wieder sieht man einen schwer beladenen Allrad-LKW der die Steine, Mineralien, seltenen Erden oder was auch immer abtransportiert. Dementsprechend tief waren oft die Spurrillen. Zum Glück bin ich mit dem Motorrad unterwegs. Mit einem kleinen Geländewagen würde man sicher an machen Stellen hin und wieder aufsetzen... 

Bauernhof
Bauernhof

Leider war ich da oben wohl ein wenig zu schnell und auch etwas zu sorglos unterwegs. In einer Rechtskurve, rechts eine kleine Felswand, links ein Abhang wo es ganz schön runter ging, blieb ich mit dem rechten Koffer an einem Felsen hängen! Der riss durch den doch recht harten Aufschlag sofort ab und gab mir einen gefährlichen und unerwarteten Taumel nach links Richtung Anhang! Viel Zeit zum reagieren blieb nicht, es ging unausweichlich Richtung Abgrund! Ich wusste wenn es jetzt weiter geradeaus da runter ging wäre dass das Ende. Irgendwas musste jetzt passieren und zwar schnell. Ich schlug den Lenker im wirklich letzten Moment maximal nach rechts ein, es stellte mich noch einmal kurz auf und wirklich in allerletzter Sekunde kam das Motorrad schon auf der Seite liegend, schlidernd noch vor der Kante zum Stehen... Nach dem Abriss des Koffers bis zum totalen Stillstand vergingen weniger als 4 Sekunden. Ich blieb bei der ganzen Aktion vollkommen unverletzt und bis auf den abgerissenen und arg demolierten Koffer hat die GS lediglich ein paar Kratzer abbekommen. Da hatte ich nochmal so richtig Glück gehabt! Man glaubt es kaum, ich hab das ganze sogar auf Video. Die Gopro lief die ganze Zeit mit... 

Zum Glück hatte ich die Spanngurte dabei. So konnte ich den beschädigten Koffer wenigstens halbwegs an den unbeschädigten Träger verzurren, die restlichen 15 Kilometer bis zum Teer zurück legen und zurück in die Todraschlucht fahren. Wie sich noch herausstellen sollte mein Glück nun aufgebraucht sein. Die nächste Aktion sollte nicht so glimpflich ausgehen, ganz im Gegenteil, sie entwickelte sich zu einem absoluten Albtraum... 

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