Hier in der kleinen Oase zwei Kilometer vom Zentrum der Richat Struktur entfernt ist es wirklich brutal ruhig. Wenn es windstill ist hört man gar nichts, überhaupt gar nichts! Es sind diese Momente die eine Reise so besonders machen. Vor Sonnenaufgang raus aus dem Zelt, sich auf einen Stein oder auf eine Sanddüne setzten, einfach blöd schauen und an gar nichts denken. Auf dem Weg zum südlichen "Kraterrand" haben wir natürlich auch noch beim Earthcache vorbeigeschaut. Die kleine Steinpyramide die ich vor ziemlich genau zwei Jahren hier gebaut hab steht immer noch und wurde nun um ein paar Steine erweitert worden.
Viele Passagen haben sich hier ganz schön verändert oder ich hatte sie einfach anders in Erinnerung. Nach rund 20 Kilometern ist man dann wieder draußen aus dem Auge der Sahara. Die Strecke nach Ouadane ist mit den vielen und langen Sandpassagen richtig schön und entspannt zu fahren. Die Wellblechpiste nach Atar die dann folgt ist jedoch mit das schlimmste was ich in Mauretanien gefahren bin. Nur wer selbst schon einmal lange auf starkem Wellblech unterwegs war weiß was 220 Kilometer Wellblechpiste für Tier, Mensch und Fahrzeug bedeuten. Entweder man fährt diesen Horror ganz langsam mit 10-15 km/h oder eben mit 70 km/h oder mehr. Da ist die Gefahr dann aber sehr groß einen Stein oder eine Auswaschung zu übersehen und dann hat man schnell mal einen Reifenschaden oder es passiert schlimmeres...
Ein paar Kilometer nach Ouadane gibt es den Semsiat Dome der wie das Auge der Sahara aus dem Weltall oder bei Google Earth gut sichtbar ist. Viele Infos sind dazu leider nicht zu bekommen, interessant sieht es aber dennoch aus, also haben wir auch dieser seltsamen Struktur einen Besuch abgestattet. Leider verhindert die Höhenbeschränkung der Drohne von 500 Metern eindrucksvollere Bilder und so ist leider nur ein Teil des Semsiat Dome auf den Fotos zu erkennen. Kurz vor Atar gibt es den alten Pass de Amoujar der eigentlich nicht mehr befahren wird. Hier soll es schöne Felszeichnungen und einen der wenigen Geocaches in der Region geben. Leider haben wir keine Felszeichnungen gesehen und auch nach langer Suche wollte sich auch kein Geocache zeigen. Ein ganz besonderer Idiot ist der alte Mann vom Camping/Auberge oben am Pass. Eigenmächtig wird hier die Piste mit Stacheldraht gesperrt um dann für die Befahrung des Passes sowie für das Parken oben am Pass Geld zu verlangen...
Die weitere Piste nach Westen und über den neuen, betonierten und geteerten Pass zurück nach Atar ist besser geworden da gerade frisch geschoben wurde. Es ging wie üblich ins Bab Sahara zum Duschen, Wasser auffüllen, Kochen, Ausrüstung/Technik sortieren, vom Staub zu befreien, Ausspannen, Relaxen und um zu schauen wer hier als nächstes auftaucht!
Altöttinger mit großem Allrad-LKW die ich schon auf der Fähre Genua-Tanger getroffen habe sind auch hier. Die beiden Traunsteiner die Ulli und ich vor zwei Jahren in Gambia kennengelernt haben werden wir wohl nur um ein paar Stunden verpassen, sie verbringen die Nacht irgendwo draußen bei den Zaga-Berge und kommen wohl erst im Laufe des morgigen Tages.
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