Die vier Tage hin zu den Rocher de Makhrouga sind erst die halbe Miete. Es verbleiben rund 350 Kilometer und drei bis vier weitere volle Fahrtage um
wieder zu einer richtigen Straße und zurück in die Zivilisation zu gelangen. Kurz nach dem Koloss von Zeiga gibt es eine weitere tolle Felsenlandschaft mit einigen wirklich schönen Felsnadeln,
die Felsengruppe Es Sba. Auch hier haben wir trotz starkem Wind den Fotokopter fliegen lassen.
Wirklich viel spannendes hat die Strecke bis Oualata jedoch nicht mehr zu bieten. Lediglich die Brunnen am Weg machen die Strecke interessant. Hier sind überall
Ziegenherden, vereinzelt Esel und viele Dromedare unterwegs. Die Strecke wird einsamer und es kommt einem vor, dass noch weniger los ist als zuvor.
Seit drei Tagen haben wir kein anderes Fahrzeug gesehen und auch die Spuren unserer Vorgänger sind nur noch sehr vereinzelt auszumachen. Immer wieder haben wir Weichsandfelder und kleinere Dünenkämme zu queren. Auch auf diesem Streckenabschnitt ist der Spritverbrauch wieder enorm. Wir pendeln uns so auf 20-22 Liter ein die der Reihensechszylinder hier auf 100 Kilometer verbraucht. Im Bereich des Enji-Plateaus gibt es eine neue Piste und die Auffahrt hoch zum Pass hat sich ein wenig verändert. Hier ist viel Bodenfreiheit gefragt, die Gefahr aufzusetzen ist hier gegeben! Es wird Zeit dass wir endlich nach Nema kommen, recht viel länger würden wir hier draußen auch nicht mehr zurecht kommen, langsam geht uns nämlich das Wasser aus. Von den 100 Litern sind nur noch etwas mehr als 10 Liter übrig.
Irgendwann erreichen wir dann endlich Oualata und am Militärposten werden wir gefragt ob wir denn die Deutsche Botschafterin auf der Strecke gesehen hätten! Ganz verdutzt mussten wir das jedoch verneinen...
Nach einem kleinen Abstecher durch das Dorf ging es weiter nach Nema was auch noch einmal 130 Kilometer waren. Daheim wären wir das je nach Verkehr in einer guten Stunde gefahren. Hier bedeuten 130 Kilometer Sandpiste mindestens noch 3-7 Stunden reine Fahrtzeit je nach dem wie gut die Piste ist und wie schnell man unterwegs ist und man das Fahrzeug strapazieren will! Nach einem weiteren langen Tag war am späten Nachmittag dann endlich Nema erreicht! Nema ist mit rund 25.000 Einwohnern der Endpunkt der Route de l’Espoir, der einzigen mauretanischen Fernstraße in West/Ost - Richtung und gut 1100 Kilometer lang. Hier konnten wir endlich auch wieder Tanken und ein paar kleinen Besorgungen machen. Es gibt hier auf dem Markt sogar Wassermelonen! Weit gefahren sind wir nicht mehr, 25 Kilometer hinter Nema haben wir uns einen einigermaßen windgeschützten Schlafplatz zwischen Dünen gesucht. Alles in allem war das eine fantastische Tour und die acht Tage von Tidjikja nach Nema so ganz alleine unterwegs waren tough aber wunderschön und haben sich mehr als gelohnt.
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