Eigentlich stand ja als nächstes der Nega-Pass nördlich von Kiffa auf dem Programm aber irgendwie waren wir so froh wieder auf Teerstraße unterwegs zu sein dass wir kurzentschlossen gesagt haben wir lassen den aus und fahren auf Asphalt rauf nach Atar. Es sind von Kiffa auch so schon genug Kilometer und der Nega-Pass läuft uns nicht davon. In meinem Kopf läuft eh schon wieder ein Film ab der mir immer und immer wieder sagt: "In 4 Jahren sind wir sowieso wieder hier unterwegs..."
30 Kilometer hinter Kiffa stand ein Fahrzeug mit offener Motorhaube am Straßenrand. Und so haben wir Susan und Stephan kennengelernt. Die beiden hatten mit ihrem 4x4 Sprinter ein kleines Problem und kamen nicht mehr weiter. Die EDC-Leuchte (Electronic Diesel Control) leuchtete wohl und nix ging mehr. Also haben sie zurück nach Kiffa geschleppt und bei der erstbesten Werkstatt konnte das Problem relativ schnell gelöst werden. Und so dauerte es nicht lange und der zähe Allradbus lief wieder. Für die beiden geht es weiter nach Mali... Für uns waren es dann weitere 3 Tage und 950 Kilometer bis wir endlich Atar und das langersehnte Ziel Bab Sahara erreicht haben.
Das Bab Sahara ist im Grunde nur ein ganz kleiner Campingplatz im Westen der Stadt und echt nix besonderes. Ein kleines Restaurant, ein paar Rundhütten, ein Dutzend Stellplätze, Toiletten, Duschen und eine Waschmaschine. Es ist jedoch DER Treffpunkt für Wüstenfahrer, Overlander und Backpacker in der Region. Wenn man Anschluss oder ein zweites Fahrzeug für eine einsame Tour sucht ist man hier genau richtig. Viel ist gerade nicht los, nur ein älterer Franzose der gerade aus dem Senegal zurück kommt und eine unglaubliche Geschichte zu erzählen hat, aber dazu später gleich mehr. Wenig später trafen auch noch Jörg & Edeltraud mit Land Cruiser aus Bad Tölz ein. Begleitet von einem HiLux mit Guide und Lukas einem jungen Tiroler aus Innsbruck. Sie kommen gerade vom Tenoumer Krater zurück. Wenig später taucht dann auch noch Arne aus Stuttgart auf der hier per Anhalter mit Rucksack unterwegs ist und in den Senegal weiter will. Nach einem gemeinsamen Abendessen, einer Runde Rum aus unseren Beständen und jeder Menge abenteuerlichen Geschichten, der ältere Franzose stand in Gambia doch tatsächlich wegen seit Jahren abgelaufenen und scheinbar verbotenen Schlaftabletten vor Gericht und musste wegen drei!!! Tabletten eine irrwitzige Summe zahlen! Ganz schön breit ging es ins Zelt wo uns die Moskitos schon erwarteten und uns bis zum ersten Ruf des Muizien um 05:00 ordentlich aussaugten oder mich zumindest, Ulli haben sie in Ruhe gelassen...
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