Tag 3 auf dem Weg zu den Rocher de Makhrouga
Nach einer guten Stunde Fahrt haben wir dann Tichitt erreicht. Ist eigentlich nicht mehr als ein kleines Dorf mit Schule, Moschee, Tankstelle und Militärposten. Diesel gibt es hier schon aber der Tankwart ist krank und wir müssen bei ihm Zuhause vorbei und ihn aus dem Bett klingeln und zur Zapfsäule runterfahren. Rund 55 Liter haben wir für die 250 Kilometer hierher gebraucht.
In den zweieinhalb Tagen die wir jetzt schon unterwegs sind haben wir lediglich vier andere Fahrzeuge gesehen, alles Einheimische. Während wir getankt haben kam schon Militär zu uns rüber mit der Bitte anschließend noch bei ihnen vorbeizuschauen. Also ging es nach dem Tanken noch zum Militärposten, hier wurde uns in gutem Englisch zu verstehen gegeben dass zwei Tage zuvor ebenfalls Deutsche mit Land Cruiser durchgekommen sind! Daher also die teilweise recht frischen Spuren im Sand. Nach den üblichen Fiches und Passabgleich durften wir auch wieder weiter. Auch hier waren wieder alle sehr freundlich und sehr zuvorkommend. Schon kurz nach dem Ort hörte die eigentliche Piste auf - Fahrzeugspuren führen raus in die schwarze Ebene. Rechts und links der Strecke hat es hier kurz nach Tichitt wunderschöne gelbe Sicheldünen. Hier sind auch immer wieder Nomaden zu sehen die mit Ziegen und Dromedaren unterwegs sind. Sogar Kühe sieht man hier draußen umher ziehen. Oft sieht man wilde Esel und gestern haben wir doch glatt einen kleinen Schakal aufgeschreckt.
Kurz hinter Tichitt gibt es viele urzeitliche Siedlungen. Die neolithische Siedlung Akreijit wird auf 1200-1000 Jahre vor Christus datiert und zählt zu den besterhaltenen Siedlungen hier in der Region. Es gibt einen findigen Geschäftsmann der hier ein kleines Steinhaus/Museum errichtet hat und für 100 Ouguiya pro Person, das sind € 2,50 Führungen anbietet und einem ein wenig herum führt und einem auch die Felszeichnungen zeigt. Der hat uns natürlich durch´s nahegelegene Dorf fahren sehen, wir ihn jedoch leider nicht! Für ihn bedeutete das dann eine kleine Joggingrunde dem Dicken hinterher und das bei 45°
Insgesamt alles sehr interessant und teilweise wirklich gut erhalten. Es liegen Reibschalen herum und es gibt einige schöne Felsritzungen. Das Highlight ist eine riesige Kuh die so nicht ohne weiteres zu Finden ist. Die ungefähren Koordinaten sind N18° 21.950 W009° 09.000 also ungefähr in Blickrichtung vom Haus zu den Felsen rauf in der oberen hinteren rechten Ecke hinter einem großen Felsblock. Also wirklich schwer zu finden aber nicht ganz unmöglich...
Die Nomaden ringsum verkaufen Pfeilspitzen, Faustkeile und andere prähistorische Werkzeuge. Wir halten eigentlich bei allen an und bis auf ein paar wenige Ausnahmen sind alle sehr freundlich und gelassen auch wenn man nichts bei ihnen kauft. Eine Pfeilspitze kann man für +- 50 Ouguiya erstehen.
Das Gelände ist hier ist wieder spannender, kleine mit Kamelgrasbüschel durchsetzte Dünen erschweren zwar die Fahrt aber die unglaubliche Landschaft entschädigt dafür um ein vielfaches. Hin und wieder taucht auf dem GPS-Gerät ein weiterer Wegpunkt auf der uns unsere Route zeigt, die ungefähre Richtung vorgibt und uns sagt das wir noch richtig sind. Hier wird Zeit ganz anders bemessen, wir rechnen für 50 Kilometer mit zwei bis drei Stunden Fahrzeit je nach Gelände. Oft sind wir den halben Tag nur im zweiten Gang unterwegs und die Freude ist groß wenn mal wieder der dritte zum Einsatz kommt. Bei sechs vollen Fahrstunden kommen wir oft nicht weiter als 120 Kilometer. Kurz nach dem Brunnen Touijinet haben wir bei einer Markanten Felsformation übernachtet (N18° 20.234 W008° 54.424).
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