Nach zwei Tagen mehr oder weniger ab vom Schuss kommt einem Tambacounda einfach nur riesig vor. Hier bekommt man auch wieder alles was das Herz begehrt. Auf dem Markt haben wir uns kiloweise mit Gemüse und Obst eingedeckt. Vor allem Okras und Süßkartoffel haben es uns angetan. Aber auch die Auberginen, Gurken, Tomaten, Schalotten, Knoblauch, Paprika, Avocado,... sehen richtig gut aus und schmecken zubereitet als Curry, Ratatouille, Eintopf,... einfach fantastisch. Es ist wie auch schon die letzten Tage megaheiß und die Pausen besonders um die Mittagsstunden häufen sich. Immer wenn wir rechts ran fahren um im Schatten eines Baumes zu stehen sieht man vermehrt z.T. mannshohe Termitenhügel. Heute in der Früh beim letzten Camp haben wir beim zusammen packen einen Skorpion aufgeschreckt. Hatte sich's unter Aisha's Zelt gemütlich gemacht. War ein ganz heller ziemlich flinker kleiner Kerl. Letzte Nacht, wir haben alle schon geschlafen, bekamen wir Besuch von drei jungen Kerlen. Haben sich trotz Aisha recht nah ran getraut. Einer hatte einen riesen Prügel in der Hand. Ob sie nun vom nahegelegenen Dorf geschickt worden waren, um zu sehen ob es den Weißen auch wirklich gut geht oder auf eigene Faust unterwegs waren, war nicht festzustellen. Keiner von denen sprach Französisch und da ich um halb drei in der Früh auch nicht sehr umgänglich bin, wurden sie auch eher angeschnauzt als herzlich willkommen geheißen. Nach kurzer Zeit sind die dann auch wieder verschwunden. Nachdem wir Tambacounda verlassen hatten, ging es weiter nach Südosten Richtung Dreiländereck Guinea - Mali - Senegal und unserem weit entferntesten Ziel der Reise entgegen, dem Niokolo-Koba Nationalpark. Eigentlich hatten wir vor heute gleich irgendwo im Park zu übernachten, aber kurz vor dem Parkeingang lachte uns das Campement de Wassadou direkt am Gambia River an. Nach zwei Tagen ohne Dusche ein willkommener Luxus. Bis auf ein paar Ornithologen, ausgestattet mit riesigen Spektiven, Ferngläsern und extrem teurer Fotoausrüstung sind wir hier die einzigen Gäste. Seit Tagen heul ich Ulli die Ohren voll dass ich nach dieser Steppen- und Buschlandschaft endlich Dschungel und Urwald sehen will... Ja, jetzt sind wir auch da angekommen. Hier ist es überall grün und kaum steigt man aus dem Fahrzeug ist die Luft von unzähligen unbekannten Tierlauten erfüllt. Das Camp hier ist echt schön an einer kleinen Anhöhe direkt am Fluss gelegen. FÜR 10000 CFA pro Nacht lassen sie uns hier auf dem schönen und weitläufigen Gelände mit dem Fahrzeug stehen. Unten am Wasser sehen Ulli und ich tatsächlich das erste Mal in unserem Leben wilde Nilpferde! Ein Stück weiter auf einem mächtigen ausladenden Baum sehen wir auf 20-25 Metern Höhe eine ganze Pavian Familie sitzen. Aisha ist auch sehr angetan und man weiß gar nicht wohin zuerst schauen soll...
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