Wie immer pünktlich vor dem Sonnenaufgang geweckt worden, eine Gassirunde rauf zum Kraterrand gedreht und auf die Sonne gewartet. In der Früh ist es bitterkalt und mit dem starken Wind kaum auszuhalten. Unten im Krater ist man wenigstens noch ein klein wenig Windgeschützt, aber hier oben stürmt und staubt es unvermindert. Unsere Spuren von gestern sind vollständig verschwunden. Ein Wunder dass die Kameras das alles mitmachen, diesmal haben wir wegen Gewicht und Platz auf die Peliboxen verzichtet. Hoffentlich rächt sich das nicht noch... Heute kurz mit dem Gedanken gespielt die H-Tour im Gandini zu fahren. Die Beschreibung lautet: "Klassische Route mit 375km ohne große Schwierigkeiten. Die Fahrdauer ist mit etwa drei Tagen angegeben. Das sind hier vom Krater rund 300 Kilometer nach Süden, für die ich zwei bis drei Fahrtage brauchen würde. Bei dem Abzweig nach SW Richtung El Barbera dann nochmal den Führer zur Hand genommen und mit den Satellitenbildern verglichen. Es sind einfach zu viele und lange Dünenkämme auf dieser Strecke zu queren. Mit einem zweiten Fahrzeug hätte man es versuchen können, aber so ganz alleine hab ich ein wenig Schiss. Also schweren Herzens die G-Tour weiter über den Pass genommen und bei Faraoun auf den Teer. Die Wegpunkte von Gandini passen nicht mehr ganz, zumindest hab ich den Einstieg in die Schlucht nicht auf Anhieb gefunden und bin den Spurenbündel zuerst nach Norden und dann nach Westen gefolgt. Ist eine ziemliche Holperei gewesen und wir waren froh, mal wieder auf einer echten Straße unterwegs zu sein können.
Der Wind hat sich wieder etwas gelegt, heute war es richtig heiß, bestimmt um die 33-35°. Der Asphalt flirrte und am Horizont war alles verschwommen. Die ein oder andere Düne musste dann doch noch Umfahren werden. Doch lange währte das Vergnügen nicht, nach 50 Kilometer hörte der Teer auf und es ging wieder auf der alten Piste weiter während die Straßenbauarbeiten in vollem Gang sind... 20m hohe Dünen auf der Straße wie die Schweizer behauptet haben hab ich jedoch noch keine gesehen. Gegen halb fünf und ca. 160 Kilometer Luftlinie von Tidjikja entfernt haben wir uns ein schönes Plätzchen hinter einer Sicheldüne nicht weit von der Straße entfernt gesucht. Aisha genießt diese kurzen Etappen und langen Pausen. Wenn wir einen Stop haben und einfach nur im Sand sitzen und doof schauen dann schnauft sie manchmal ganz fest und schaut verträumt in die Gegend. Dann könnte man meinen sie findet das alles auch wunderschön. Vielleicht vermisst sie aber einfach nur Ulli, Zuhause oder Artgenossen, wer weiß schon was dem Hund so durch den Kopf geht...
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